Die letzten Blätter segeln von den Bäumen und das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu, wir treffen uns also folgerichtig zur besinnlichen Nikolausrunde und sprechen übers Altern.

Die Knie knirschen, Haut schrumpelt vor sich hin, das Haar wird grau; unaufhörlich schreitet er voran, der Verfall. Es gibt kein Entkommen, wir alle werden jede Minute älter und trotzdem oder gerade deswegen sind die Verdrängungsprozesse höchst effizient am Werkeln. Denn am Ende des Alterns steht bekanntermaßen der Tod und mit ihm große Angst. Alterungsprozessen wird also gesellschaftlich wenig Raum eingeräumt, stattdessen Jugendwahn an jeder Ecke, vor allem Frauen scheinen gesellschaftlich ab einem gewissen Alter zur Unsichtbarkeit verdammt zu sein. Was also tun? Gesichtsyoga, Botox und Vampire-Lifting? Wir werfen lieber einen Blick in die Literatur und schauen uns an, wie über das Altern geschrieben wird. Denn trotz der eben erwähnten Verdrängungsprozesse scheint das Schreiben übers eigene Alter und das der Eltern eine gewisse Konjunktur zu haben. Der Fundus an aktuellen Texten übers Altern war erstaunlich groß. Ist Schreiben vielleicht auch immer der mehr oder weniger verzweifelte Versuch, etwas zu hinterlassen, zu bewahren, festzuhalten? Was liegt also näher als ein Schreiben gegen das Altern. Aber, kann das gut ausgehen?

Maren Wurster und Katharina Mevissen werden es uns hoffentlich verraten. Maren Wurster schreibt in ihrem Memoir »Papa stirbt, Mama auch« über den Abschied von den eigenen Eltern und denkt über Fürsorge, Übergriffigkeit, Krankheit und den Tod nach. Katharina Mevissen erforscht in ihrem Roman »Mutters Stimmbruch« in poetischen Bildern, wie eine Frau alt wird. Mit wackelnden Zähnen, gebrechlichem Körper und allerlei anderen Verlusten.

Kommet in Scharen zu unserer Feier der Dekadenz und großen Jahresabschlusssause!

 

Einlass: 19.30 Uhr
Show: 20.00 Uhr

Eintritt frei, Austritt auf Hut.